Arbeiten im Team

Auf dem Seminar im Februar haben wir uns, zusammen mit den Mitarbeitern der letzten Jahre, mit Teamarbeit beschäftigt...

Wir alle kennen sie, diese kleinen oder großen, familiären, freundschaftlichen oder beruflichen, hut laufenden oder auch mal hakenden. Die Rede ist von Teams, Mannschaften, Arbeitsgruppen oder auch Familien. Meist läuft es in diesen Teams gut und es macht richtig Spaß. Doch es kann auch sein, dass es mal hakt und es anstrengend ist, für einen oder zwei Menschen, meist jedoch für die gesamte Gruppe.

 

Wir hier im Büro sehen es als äußerst wichtig an, dass ein Team gut funktioniert und auch auftretende Konflikte – die es in jeder Gruppe mal gibt – gut bewältigt werden können. So haben wir uns auf dem Februar-Seminar einen ganzen Vormittag lang der Teamarbeit gewidmet.

 

Bevor ich zu den einzelnen Fragen komme, nehme ich eine, in der Gruppe aufgetauchte Frage vorweg: Was kann ich tun, wenn ich z.B. neu in ein Team komme und merke, dass etwas nicht stimmt? Hier können wir dich nur bekräftigen und ermutigen anzusprechen, dass du ein komisches Gefühl hast. Unser Bauchgefühl täuscht uns nur sehr, sehr selten. Im Grunde kann die Situation jedoch nur besser werden. Es gehört viel Mut dazu etwas anzusprechen, das vielleicht erst noch unter der Oberfläche brodelt. Doch das Team wird dir danken, wenn du es offen ansprichst und eine Lösung dadurch vorantreibst. Auseinandersetzungen gehören zu jeder Zusammenarbeit dazu. Wenn du es nicht ansprichst, besteht die Gefahr, dass du, auch wenn du es gar nicht willst, schnell auf eine Seite gezogen wirst. Im Nullkommanichts bist du dann mitten in der Unstimmigkeit. Daher unsere Bitte an dich, sei mutig und spreche an, wenn dir etwas komisch vorkommt. Wenn dir die Worte fehlen und du nicht weißt, wie du es ansprechen sollst, kannst du natürlich auch immer erst einmal mit deinem verlängerten Team, uns hier im Büro, sprechen. Wir geben dir gerne einen Rat und stehen dir zur Seite. Manchmal tut ein Perspektivwechsel und ein neuer Blick auf das „Problem“ sehr gut.

 

Zusammen mit den Mitarbeitern der letzten Jahre haben wir auf dem Seminar vier Fragen zum Thema „Arbeiten im Team“ bearbeitet. Vielleicht kommt dir die eine oder andere Schwierigkeit aus dem privaten oder beruflichen Umfeld bekannt vor. Und eventuell ist auch ein Lösungsvorschlag dabei, den du in Zukunft mal ausprobieren möchtest. Meist tut es auch einfach nur gut zu wissen, dass auch andere diese oder ähnliche Probleme haben. Wir danken noch einmal allen Beteiligten für ihre Mithilfe und hoffen dir hiermit für die Saison eine Stütze zu geben.

 

Gab es eine Zeit im Team, die du als anstrengend empfunden hast?

Was genau war herausfordernd?

  • Wenn die Probleme bei der Arbeit auf das private Verhältnis übertragen wurden.
  • Wenn sich im Vorfeld über zukünftige Kollegen ein Bild auf facebook etc. gemacht wurde.
  • Wenn die „Hierarchien“ nicht klar waren, bzw. die Aufgabe der Reiseleitung/Teamleitung.
  • Wenn es schon feste Strukturen gab und man in der Mitte der Saison dazu kam.
  • Wenn es Unstimmigkeiten gab:
    • über pädagogische Ansichten.
    • im Zwischenspiel von Privatem und Job.
    • durch Gruppenbildung innerhalb der Gruppe.
    • über den Wochenplan und verschiedene freie Tage.
  • Wenn es Machtspielchen gab.
  • Keinen Rückzugsort zu haben.
  • Der Schlafmangel und die enge Wohnverhältnisse.
  • Wenn gegeneinander gearbeitet wurde / Konkurrenz.
  • Unausgesprochene Erwartungshaltung der anderen.
  • Das Zimmer zu teilen mit jemandem, den man nicht mag.
  • KBs, die lieber feiern und saufen, statt richtig zu arbeiten
  • Die eigenen Interessen über die des Teams stellen.
  • Kleinigkeiten, die sich hochschaukeln – „Ihr seid ja sowieso gegen mich“.
  • Mangelnde Kommunikation im Team, die oft zu Missverständnissen führt.
  • Ein Teil des Teams war schon lange da und hatte Routine. Zum Herbst kamen wieder viele Neue, die hatten andere Vorstellungen. Keine Offenheit für neue Vorstellungen und Festhalten am Alten.
  • Wann schalten wir das vamos Büro ein?

 

Wodurch ist es dir gelungen, in Konfliktsituationen den Standpunkt deines Gegenübers nachzuvollziehen?

  • Dem anderen zuzuhören
  • Mehr Kommunikation und Absprachen mit dem Gegenüber (Gastgeber/Kollege).
  • Versucht, Kritik nicht persönlich zu nehmen.
  • Eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung im Team ist wichtig.
  • Versucht zu erklären und miteinander ins Gespräch zu kommen.
  • Was brauchst du? Was brauche ich? Was willst du in der KB?
  • Sich Zeit nehmen, die Situation zu klären und nichts anderes parallel machen.
  • Perspektivwechsel und versucht, den anderen zu verstehen (weg von eigenen Werten).
  • Abstand zur Situation/aus der Situation rausgehen, entspannen und dann neu angehen.
  • Objektiven Dritten dazu holen
  • Auf Gemeinsamkeiten konzentrieren.

 

Erinnere dich an eine Zeit, in der es im Team richtig gut gelaufen ist. Wie war das Team zu dieser Zeit?

  • Es gab eine klare Aufgabenverteilung (Tagesablauf).
  • Das Team war in der Hochsaison konstant.
  • Begegnung fand auf Augenhöhe ohne Hierarchien statt.
  • Einfühlungsvermögen für die Gefühle der anderen im Team.
  • Ehrliche, direkte Kommunikation, Offenheit.
  • Miteinander und auch mal außerhalb der Arbeit zusammen Spaß haben.
  • Das Team war verlässlich.
  • Gemeinsame Ausflüge (weg von der Anlage) gemacht.
  • Regelmäßige Teamsitzungen und dabei die Woche reflektieren.
  • Wir waren füreinander da.
  • Rücksicht auf die Kraft der anderen nehmen.
  • „Zeit für mich – Zeit für dich“ auch im Team durchzusetzen und jedem seinen Raum geben.
  • Gemeinsame Momente im Team geschaffen.
  • Motivation im Team durch gemeinsames Feedback.
  • Wichtig fürs Team: ähnliche Vorstellungen der Mitarbeiter (KB, Ausflüge, Lebensweise, …).
  • Wir haben aufeinander geachtet

 

Wenn es eine schwierige Situation im Team gab, was hast du getan, um die Situation für dich zu verbessern?

  • Wir haben Gespräche geführt.
  • Die Reiseleitung wurde hinzugeholt.
  • Ich habe Verantwortung abgegeben oder anderen Verantwortung abgenommen.
  • Mit dem Büro telefoniert.
  • Mit Außenstehenden gesprochen.
  • Teamsitzung und 5-Finger Reflexion (1. Das war super, 2. Das könnte ich besser machen, 3. Das hat mir nicht gefallen, 4. Das nehme ich mit, 5. Das kam zu kurz).
  • Versucht, direkt Lösungen anzubringen und sich nicht nur zu beschweren
  • Mich zurückgezogen / Zeit für sich nehmen, erstmals Abstand zum Konflikt gewinnen.
  • Nicht immer alles zusammen machen, sondern auch mal zu zweit.
  • Wenn möglich das Team geteilt und nicht mehr zusammen gearbeitet.
  • Versucht offen und ehrlich zu sein.
  • Mit Gastgebern respektvoll umgegangen
  • Probleme konkret und direkt ansprechen (zeitnah).
  • Nicht über alles aufregen und über Kleinigkeiten drüber stehen
  • Vorbereitet in das Gespräch mit den Kollegen gehen.

 

Kira Baturin und Nadine Merker